Samstag, 13. Februar 2010

Mondlaib


in meinem flur hängt ein trockener laib brot an der wand - der einen wand, in der keine tür ist -, wie ein dunkler vollmond oder eine sonnenfinsternis oder eine seltene große blüte. gestern wollte ich den müll runterbringen, mehr alt gewordenes brot, von dem ich oft zu viel habe, und habe es nicht geschafft, diesen anderen viertelmondförmigen laib wegzuwerfen, der auch so schön war mit seiner schartigen oberfläche, etwas heller als der schon hängende. jetzt liegt der da auf dem kühlschrank und wartet darauf, dass ich einen weiteren nagel in die wand schlage, auf den er sich setzen kann. ich bin nur noch nicht sicher: wo. das einzelne brot ist so schön in der mitte von allem, wenn jetzt ein zweites dazustieße, käme die ganze symmetrie ins wanken.
(von Arne)

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