Mittwoch, 15. Dezember 2010

Fliegender Fisch


Das Wasser sieht von oben wie'n Spiegel aus,
du starrst herein und du erkennst mich nicht
Ich komme jetzt für drei Sekunden zu dir raus,
nur bei dir bleiben kann ich nicht.

Halt mich nicht, ich

bin nur'n fliegender Fisch,
tauch ich vor dir auf
zieh mich nicht zu dir rauf.
Tu mir nicht weh
und der salzigen See,
halt mich nicht, ich
bin nur'n fliegender Fisch.

Wie soll ich leben in der dünnen Luft,

die ihr verbraucht für eurer Marktgeschrei.
Ihr hört ja nicht wenn einer Hilfe ruft,
hier unten hört man meilenweit.

Wie soll ich leben in dem weißen Licht,

darin vertrocknet meine Silberhaut.
hier in der Dämmerung, da leuchte ich,
es gibt kein Schwarz, kein Weiß, nur blau.

Halt mich nicht, ich

bin nur'n fliegender Fisch,
tauch ich vor dir auf
zieh mich nicht zu dir rauf.
Tu mir nicht weh
und der salzigen See,
halt mich nicht, ich
bin nur'n fliegender Fisch.

Wie soll ich leben auf dem festen Land,

nur links und rechts, und vorwärts und zurück,
der Druck der Tiefe und der Sprung über den Rand
sind Plus - und Minuspol vom Glück.

Das Wasser sieht von oben wie ein Spiegel aus,

du starrst herein und siehst nur dein Gesicht.
Ich komme jetzt für drei Sekunden zu dir rauf,
nur bei dir bleiben, kann ich nicht.
nur bei dir bleiben, kann ich nicht.
nur bei dir bleiben, kann ich nicht

Sonntag, 12. Dezember 2010

Stillklang


Nur mit Worten bekleidet trete ich manchmal in die Welt.
Die Worte lässig um die Hüften geschwungen oder stolz zum Turban aufgebunden.
Wie es euch gefällt halte ich die Luft an und falte aus ihr einen Vogel der in den Himmel fliegt und nur aus heißer Luft bestehend im Sommer in oder im Schwärmen als Flimmern über der Stadt liegt.
Unter ihm und mir, Satz um Meter verkantete Versketten die misstönend und unschön um die Schönheit herumscheppern - wie die Alten am Alten festhalten und jung sein wollen... noch morgen wie gestern um das Heute herumtollen, sich bisweilen an der Zeit glatt schleifen oder weil ihnen kein Zauber innewohnt in Tränen aufgelöst Worte bleiben.
Die Mutigsten springen mir einzeln ins Auge bis ich dann sprachlos demselben kaum traue, da wird ein Himmel gerade noch grau gedacht wortwörtlich himmelblau.
In diesem Licht sind Buchstaben Farben mit denen wir uns einander ausmalen und – wenn wir uns dann irgendwann darauf ansprechen - hoffen genau den richtigen Ton zu treffen und das Herz leer mit Leinwänden offener Fragen - die Antworten nicht zu dick aufzutragen.
Denn manchmal ist man mit sich nicht so ehrlich und windet sich aus sich heraus und verzehrt sich, versucht das innere außen zu finden fängt an sein Glück mit Erfolg zu verbinden.
Und schreibe ich dann für der anderen Lob und packe die Sprache lieblos und grob dann hüpft sie mir davon wie ein Flummi wird fade und zäh wie billiges Kaugummi, bis sie dann schließlich verbissen und farblos entmenschlicht ist und damit geschmacklos.
Dann wieder, die Taschen voller Gedanken gehe ich wie ein Gärtner Ideen Pflanzen die alsbald und mit Geduld gegossen sich aus dem Alltagsgrün an meiner Fassade empor ranken und anfangen zu blühen.
Und nur selten wenn ich still bin dann sitze ich am Rand oder mittendrin und lasse den Stillklang der Welt in mir klingen manchmal ertrag’ ich’s und schreib ein Gedicht und manchmal nicht dann bleibt mir nichts als die Welt neu zu ersingen und mich davon zu machen auf erfundenen Schwingen.
 - Wolfgang Müller-